Begonnen hat meine Reise zum Alaka’ii 2012 auf Hawaii. Da hörte ich davon und fand heraus was ein Alaka’i ist. Alaka’i bedeutet jemand der den Pfad kennt, ein Navigator im Meer des Wissens oder einfach
jemand der aufgrund von intensivem Studium, Erproben und Selbsterfahrung Wissen vermittelt.
Fasziniert hat mich an dieser Ausbildung die Freiheit. Es geht nicht darum einem festgelegten Pfad zu folgen, sondern meinen eigenen Pfad zu finden und diesen Pfad so einfach, nutzvoll und kraftvoll wie möglich zu gehen, den Pfad meinen Bedürfnissen und Zielen anzupassen und durch Erfahren und Experimentieren selber herauszufinden was wirkt und was nicht. Wenn ich nicht mehr weiterkomme, stelle ich Fragen, bekomme Antworten – setzt es um bis neue Fragen auftauchen usw. So begab ich mich in einen dynamischen Prozeß, hoch motiviert, weil ich schnell spürte was alles in mir steckt und was ich alles bewegen kann, wenn ich frei bin. Letztendlich hab ich herausgefunden, dass ich immer frei bin. Ich bin frei mein Gedankenmodell zu ändern, meine Reaktion, meine Einschätzung und vor allem mich selber zu ermächtigen frei zu sein. Mein Selbstvertrauen und meine Glaube an meine Macht, mich und mein Leben im positivsten Sinne zu beeinflussen ist enorm gewachsen.
So hab ich 2012 das Alaka’i Studium von Huna (Heilwissen aus Hawaii) begonnen. Jetzt bin ich zurückgekehrt für meine Ordination zum Alaka’i von Huna International, Hawaii und um Huna vollstädnig in mein Leben zu integreren.
Jede Station ist ein Kraftort mit seiner ganz eigenen Energiequalität. Nutze diese Energie auch für dich!
Für die einen ist es ein Berg und für die Hawaiianer ist es ein heiliger Ort. Haus der Sonne ist die Übersetzung und es ist jener Ort an dem der Halbgott Maui die Sonne eingefangen hat und das ist der Grund dafür, dass die Sonne uns länger bescheint und Maui’s Mutter genug Zeit hat ihre Wäsche zu trocknen :). Und weil in Hawaii vieles heilig aber nicht geheim ist, darf man diese Orte auch besuchen. Tiefe Wolkenschleier hängen über dem 3000 m hohen Gipfel, der letzte Abschnitt der 22 Meilen ist eine Herausforderung. Wolkenvorhänge öffnen und schließen sich sekundenschnell, Regengüsse und Windböen, enge Kurven und teilweise ist es eine Fahrt ins Nichts. Doch der Wunsch den Gipfel zu erreichen ist stärker. Es ist sehr kalt, das Atmen geht aufgrund der Höhe langsamer und dann stockt mir der Atem, die Wolkenvorhänge öffnen sich und ich sehe wo ich bin. In mir erwacht das Gefühl fliegen zu können, abzuheben, unendlich leicht zu sein. Eine unbändige Freude macht sich breit. Plötzlich bis runter zum Meer sehen zu können und mir bewußt zu werden, dass ich durch so viele Vegetationszonen gefahren bin wie auf dem Weg von Alaska nach Mexiko.
Hier wächst das Silberschwert, eine Sonnenblumenart die erst nach 20 Jahren blüht, Samen aussät und dann geht. Diese Pflanze gibt es nur auf Hawaii und nur in dieser Höhe.
Ein Ort der den Willen und das Wollen stärkt.
Seit 1994 baut Gayle mit ihrem Mann Kent auf ihrer Farm Ipu-Kürbisse an, die man traditionell als Instrument zum Hulatanzen benötigt. Sie haben diese alte Tradition wieder aufleben lassen. Ich freue mich, sie auf ihrer Farm zu besuchen. Gayle ist auf Maui aufgewachsen. Ein Kind des Landes, mit dem Anbau von Obst und Gemüse aufgewachsen und ihre Liebe zum Land spürt man. Gleichzeitig ist sie ein Kind des Hulatanzes und des Meeres. Ihren Mann hat sie beim Surfen kennengelernt. Ihre Großeltern sind von Japan und den Philippinen nach Hawaii gekommen, als billige Arbeitskräfte für den Zuckerrohranbau gesucht wurden. Ihre Eltern wollten sich dieser Sklaverei nicht aussetzen und haben die Familie durch den Anbau und Verkauf von Gemüse ernährt.
Bei Gayle lerne ich, wie man eine Ipu macht. Zuerst suche ich mir einen Kürbis aus, ich muß den Hals mit meinen Fingern umgreifen können, dann ist es der Richtige. Danach beginnt das große Schrubben. Mit einer Muschel wird die obere Schicht entfernt und das individuelle Muster des Kürbis erscheint. Schritt 2 ist das Aushöhlen, je ordentlicher das gemacht wird, desto besser ist der Klang. Gayle prüft immer wieder den Klang, bis er gut genug ist. Die schönste Arbeit ist das Einölen der Oberfläche mit Lichtnussöl. Zum Abschluß spielen wir zusammen, mit Blick auf die Meeresbuchten der Nord- und Westseite und ich sage zu Gayle, was für ein schöne Stück Erde sie bewohnt. Mahalo Gayle!
Ein Ort der freudigen Schaffenskraft
Tikis werden die geschnitzten Holzfiguren genannt, in denen die Qualitäten der verschiedenen Götter Hawaiis zum Ausdruck gebracht werden. Seit geraumer Zeit weiß ich dass ich so eine Figur in Lahaina finden werde. Aufgeregt fahre ich in diese Stadt und beginne meine Suche. Mein Unterbewußtsein führt mich zu Hia. Er und seine Figuren wecken eine gute Resonanz in mir. Mir gefällt, dass er zuerst meinen Wunsch nach einem Stückchen Regenbogeneukalyptus erfüllt, ein Stück von diesem farbenfrohen Baum als Handschmeichler.
Hia stammt aus Tahiti, sein Name bedeutet “der Ozean”. Seine Eltern sind nach Hawaii gekommen um ein besseres Auskommen zu haben. Er ist Holzschnitzer in der 5. Generation und seine 4 Söhne lernen auch schon begierig das Schnitzen. Wie das Leben so spielt, er wollte nur seinen Cousin abliefern und dann begegnen wir uns und unterhalten uns so intensiv, tauschen uns aus und ich erfahre viel. Ein Freund von ihm ist Ranger. Er informiert Hia wenn ein alter Baum im Naturpark umgefallen ist. Dann fahren Hia und seine Frau morgens um 3 Uhr los, folgen der Straße nach Hana, die 85 km lang ist und sich in 617 Kurven die Küste entlang windet, meist nur Geschwindigkeiten von 20 km/h zuläßt. Angekommen packen sie ihre kleine Säge aus und schlagen sich durch die Wildnis zum Baum. Sägen ihn in tragbare Teile und schleppen Stück für Stück zu ihrem Auto. Dann geht es den gleichen Weg wieder zurück.
So entstehen seine Figuren aus einem wertvollen Stück Holz im wahrsten Sinne des Wortes. Hia erklärt mir dass er aus der Farbe des Holzes ablesen kann wo ein Baum gewachsen ist. Meine Wahl fällt auf den Tiki Kanaloa, dem Gott des friedlichen Sein. Er steckt dem Leben die Zunge heraus und läßt sich von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen. Er ist aus dunklem Regenbogeneukalyptus, was eher selten sein soll. Dunkle Farbe ist ein Zeichen dafür, dass der Baum in der Nähe des Wassers gewachsen ist. Ich kann meinen Kanaloa am nächsten Tag bei Hia zuhause abholen und lerne so auch seine Frau, die aus Samoa stammt und seine Söhne kennen. Ganz wunderbare Menschen!
Du bist immer im Kanaloa-Zustand, manchmal mehr und manchmal weniger, doch verlieren kannst du diesen Zustand nie!
Einmal mit dem Auslegerkanu das Meer befahren, wie im alten Hawaii, das war schon lange mein Wunsch. Zweimal in der Woche öffnet der Kihei-Kanuclub seine Pforten für Touristen. Nach einer kurzen Einweisung, in der es mehr oder weniger darum geht, die Kanufahrt zu genießen und sich keinen Kopf zu machen, ob man die Technik beherrscht, beginnt das Abenteuer. Zuerst wird ein Gebet gesprochen, dann ein Lied für die Sonne gesungen und kurz nach 7 werden die Kanus ins Wasser gezogen. Herrlich, so früh am Morgen das Meer zu befahren, es fällt mir leicht mich in Rythmus der 9 anderen Mitpaddler einzuschwingen und dann ist es einfach genußvoll und schön. Und selbst das Anland ziehen der Kanus geht mühelos.
Ein Ort des genussvollen Tuns.
Die Insel Molokai ist klein und besonders. 7400 Menschen leben hier. „Slow down, this is Molokai“. Dieses Schild empfängt mich gleich am Flughafen. Molokai ist die ruhigste aller Inseln und kommt dem ursprünglichen Hawaii am nächsten. Es gibt weder Verkehrsampeln, noch mondäne Hotels, Shopping center oder Fastfood. Ein Stau kann nur entstehen, wenn 2 Autofahrer für einen Plausch auf der Straße anhalten.
Molokai erreiche ich mit einer kleinen Chesna, 9 Personen finden Platz. Man wird zusammen mit Handgepäck gewogen und bekommt dann den Sitzplatz zugeteilt, damit die Gewichtsverteilung im Flugzeug ausgewogen ist. Die Flughöhe beträgt ca. 3000 m, es ist wunderbar die Inseln von oben zu sehen, ich habe Sightseeing inklusive!
„Malama aina“ die Insel schützen und die Kultur erhalten, so leben die Menschen hier. Viele verstehen sich als Teil der Gemeinschaft, wie Rachel, die mich im Hulatanzen unterrichtet. Auf die Frage warum sie nicht in Europa unterrichtet, antwortet sie: „Wer würde dann die Post zustellen, den Schulbus fahren, Blumen binden und die Hulagruppen unterrichten?” Das sind meine Aufgaben in dieser Gemeinschaft.“ Rachel macht das alles, komponiert noch nebenbei. Ihre Hulagruppen sind richtig gut und haben schon oft das Merry Monarch Festival gewonnen, den weltweit größten Wettbewerb für Hulatänzer.
Rachel entdeckte ich in einem TV-Bericht über Molokai und habe ihre Telefonnummer ausfindig gemacht. Ich soll eine Mail schicken, ich schickte ihr mehrere, Antwort bekam ich nie. Doch als ich ihren Blumenladen betrat rief sie: “Hallo Susanne, ich hab auf dich gewartet!” Aus dem winzigen Laden wurde schnell der Tisch nach draußen geräumt und zwischen Blumenkübeln, Hulaequipment und allerlei anderem Krimskrams bekam ich außergewöhnlichen Hula-Unterricht los. Rachel thronte auf einem alten Sessel die große Ipu zwischen ihren Füßen und gab den Takt an. So zügig und entspannt habe ich noch nie Hula gelernt. Wenn etwas zu schwierig war wurde es vereinfacht und auf mein Niveau angepaßt. Ihr war viel wichtiger die Freude am Tanzen zu erwecken als alle schwierigen Herausforderungen auf einmal zu meistern. “Hanalei Moon” wird immer mein Lied für Molokai sein.
Am Abend sind 2 große Events. Die Aunties und Uncles singen und spielen Ukulele. Es ist zum niederknien schön. Diese Begeisterung und Freude der Senioren an ihrem Tun, sie machen es einfach, weil sie Spass daran haben. Wer zuschauen will kann kommen. Keine Touristenshow – das gefällt mir. Eine 80-jährige Auntie erzählt mir, dass sie hier ist um ihren boyfriend zu unterstützen und grinst den 82-jährigen Sänger mit seiner schwarzen Schildkappe verliebt an.
Gleich im Anschluß findet auf dem großen Platz des Hauptortes die Earth Day Celebration statt. Die Hälfte aller Inseleinwohner soll da sein. Ich erwarte Chaos – doch weit gefehlt. In Molokai laufen auch Großevents ganz entspannt ab. Selbst die Kinder leben das Motto “slow down”. Das Highlight des Abends sind Rachels Hulagruppen. Angefangen von den Kindern, Teenies bis zu den Senioren – es ist so schön. Prächtige, selbst geschneiderte Kostüme und ein Ausdruck und Gefühl im Tanz, ich hab Tränen in den Augen. Und wie kitschig ist das denn, ein lilafarbener Sonnenuntergang gibt den Rahmen dazu. Mit Leuten ins Gespräch kommen ist einfach. Der erste Satz ist immer: “Oh, welcome on our Island!”
Nohea ist meine Rettung. Bisher gab es keine frischen Kokosnüsse zum Trinken auf Molokai. Er kam vor einer Woche von Honolulu zurück, um jetzt bei seiner Familie zu leben. Seine Geschäftsidee auf die Palmen zu klettern (was gefährlich ist) und frische Kokosnüsse zu verkaufen. Ich war seine erste Kundin und habe für die Tage meines Aufenthalts einen Spezialpreis bekommen. Mahalo Nohea! Sein Vater lebt als Farmer und verkauft Pflänzchen und Samen auf dem samstäglichen Markt. Dort ist auch Lina. Seit unzähligen Jahren baut sie jeden Tag ihr Tischchen auf und bietet an was ihr Garden gerade zu bieten hat. Tolle Mangos und leckere Tomaten. Schnipselt Kürbisse und Zucchinis klein und freut sich über jeden Kunden.
Ein Ort der Entschleunigung.
Das Halawatal ist ein besonderer Ort. Halawa bedeutet Atem des Lebens. Seit Hunderten von Jahren leben Familien in diesem Tal, die auf traditionelle Weise Taro (Süßkartoffelart) anbauen, vom Fischfang (mit Netz) leben. Nun ist Molokai schon abgeschieden, doch ins Halawatal kommt man nur, wenn man 40 km kurvigste Straßen fährt, bis die Straße zu Ende ist. In dieser Abgeschiedenheit tickt eine andere Zeituhr. Ich finde Kukini am Ende der Straße und frage ihn nach jemandem, der den Weg zum Wasserfall kennt. Er kennt ihn. Kukini ist Anfang 20 und im Halawatal geboren. Später ging er mit seiner Mutter nach Kauai. Nun ist er zurückgekehrt, weil ihn seine Tante gerufen hat und ihn zum Halter der Familientradition bestimmt hat. Er möchte sein Geld verdienen, in dem er Touristen zum Wasserfall führt und sie in die Kultur Hawaiis eintauchen läßt. Das macht er ganz großartig!
Zuerst lerne ich den Honi, die traditionelle Begrüßung des alten Hawaii kennen. Nase an Nase und gleichzeitig einen Atemzug nehmen, so geht das. Die Hawaiianer konnten aus dem Atem eines Menschen lesen, ob er gesund ist, friedlich oder ob sie mit ihm verwandt sind.
Zum Wasserfall kommt man nur mit Führer, einmal weil man den Weg durch die Wildnis nicht findet und auch, weil das ganze Land in Privatbesitz ist. Immer wenn wir von einem Besitz zum anderen gehen, wird das Muschelhorn geblasen. Kommt eine Antwort ist die Erlaubnis zum Betreten erteilt.
Dann treffen wir Uncle Pilipo, 75 Jahre. Er lebt schon immer hier, ist seit 51 Jahren verheiratet und baut Taro an. Er ißt Taro und Fisch und Fisch und Taro. Seine 6 Kinder haben studiert und leben in der Welt verstreut. Es erzählt uns: “Manchmal weinen meine Frau und ich, weil wir unsere Kinder und Enkel nicht um uns haben. Wenn wir unsere Kinder fragen ob sie glücklich sind. Sagen sie JA! Dann machen wir uns bewußt, das es Aufgabe der Eltern ist, die Kinder fließen zu lassen in ihre eigenen Formen, halten uns an den Händen und freuen uns.”
Uncle Filipo hat beide Tsunamis überlebt, wie alle anderen im Halawatal auch. Es ist unser natürlicher Instinkt sagt er und wir konnten die Wellen lesen und wußten, es war Zeit in die Berge zu gehen.
Er erklärt den Alohaspirit kurz und knapp: “Entwaffne deine Herausforderer mit Freundlichkeit”. Zum Thema Verantwortung sagt er: “Früher war jeder selber verantwortlich, wenn er über einen Stein gestolpert ist und sich verletzt hat. Heute brauche ich eine teuere Versicherung damit ihr über mein Land gehen könnt, weil ich verantwortlich bin, wenn ihr stolpert. Ist das nicht seltsam?” Spricht, schmunzelt und streicht über seinen Blätter-Lei. Die Blumen-Lei sind erst entstanden, als die Leute vom Festland gekommen sind.
Diese Worte gibt uns Pilipo auf den Weg: “Egal woher du kommst, wir sind alle eine Familie (ohana). In jeder Kultur gibt es Ähnlichkeiten und das verbindet uns. Schon mein Vater hat mich gelehrt das Hawaiische und Westliche zu mischen und etwas noch besseres daraus zu machen”
Ein Ort des liebevollen Verbundenseins.
Ziel meiner Wanderung durchs Halawatal war der 80 m hohe Wasserfall Mouala. Auf dem Weg begegnen uns Altäre, Begräbnisstätten, Ritualplätze und der Geburtsstein, auf dem die Frauen der Adligen ihre Kinder geboren haben. Alle anderen haben ihre Kinder im Wasser zur Welt gebracht. Ich stehe vor diesem Wasserfall und bin ergriffen. Die Legende erzählt, dass hier die Riesenechse Moo wohnt und allzu leichtsinnige Schwimmer mit Haut und Haaren verschlingt. Tatsächlich erinnert die Form des Wasserfalls an eine Echse.
Die Nacht zuvor habe ich geträumt, dass ich in diesem Wasserbecken einen grünen Stein finden werde, meinen Om-Stein aus dem Himalaya, der mich schon so viele Jahre auf Reisen begleitet, soll ich hier lassen. Zum Schwimmen war es mir zu kalt, doch wenigsten mit den Füßen im Wasser stehen, das wollte ich. Schnell bleibt mein Blick an einem Stein am Wassergrund hängen, ich halte ihn meiner Hand und dann. Blitzschnell steige ich aus dem Wasser, ziehe mich um und zack bin ich im kalten Wasser und schwimme unter den Wasserfall. Ein Traum wird wahr, schwimmen unter einem Südsee-Wasserfall. Wie cool ist das denn! Der Stein hat mir die Kraft über die Grenzen zu gehen zur Verfügung gestellt und seine Wirkung ist enorm! Das war also meine Taufe zum Alaka’i.
Ein Ort der Grenzenlosigkeit.
Jahrzehntelang war Kaulapapa, die Isolierstation der Leprakranken. Eine Halbinsel auf Molokai die jedem zu Betreten verboten war. 1866 wurden die ersten Leprakranken hierher gebracht. Schon lange Jahre ist Lepra heilbar, doch eine handvoll ehemaliger Leprapatienten lebt noch dort. Beim ersten Anzeichen von Lepra wurden die Kranken nach Kaulapapa gebracht und ihre Angehörigen durften sie niemals besuchen. Das Leben dort war menschenunwürdig, bis sich Pater Damien für die Leprakolonie einsetzte. Kaulapapa ist von Meer und Felsenwänden hermetisch vom Rest der Insel abgeschlossen. Statt einer Führung suche ich mir einen schönen Platz, erweitere mein Bewußtsein und reise zurück in die Zeit von Pater Damien……..und helfe Seelen, die der Heilung bedürfen.
Ein Ort des Mutes.
Mauna Loa, ist der größte aktive Vulkan der Erde, über 4000 hoch und die Heimat der Vulkangöttin Pele. Sie ist eine Meisterin in der Kunst des Feuermachens und ich spüre was es bedeutet, wenn einem Feuer unter dem Hintern gemacht wird. Hier ist ein Ort um mich aus überholten Hüllen herauszuschälen, um Neues zu manifestieren und um mein Feuer zu schüren. Wer sich dieser Kraft hier bewußt ist, kann sie vielfältig nutzen!
Serge Kahili King ist 76 Jahre alt. Er wurde in den USA geboren und schon als Kind von seinem Vater in die Huna-Lehren eingeführt. Nach dessen frühem Tod wurde Serge Kahili King von der hawaiianischen Familie Kahili adoptiert und in deren Huna-Tradition unterrichtet. Sein Training war hart, weil er nur über Erfahrung und Fragen lernte und sich weiterentwickelte. Daneben promovierte er als Doktor der Psychologie, verfügt über lange Erfahrung als Psychotherapeut und Heiler und war viele Jahre in Afrika in Entwicklungshilfeprojekten tätig.
Wie toll ist das denn, ein Kurs mit 3 Teilnehmern zum Thema “Heilen mit Huna für Fortgeschrittene”. Das hatte ich mir schon immer gewünscht. Richtig viel Fragen stellen können und ganz intensiv arbeiten. Intensiv war es, nicht nur weil wir in Pele’s Heimat waren. Serge hat uns unterrichtet in:
Gelernt habe ich sehr viel, z. B.: mit meiner Aura zu fühlen, Programmierungen in Körperzellen zu verändern, den Prozess von Ho’opono pono als friedvolle Problemlösung zu nutzen, Methoden der tiefen und schnellen Zentrierung, spontan Geschichten zur Heilung einzusetzen, mit Energieformen, wie dem Magnetfeld, dem elektrischen Feld oder geometrischen Formen zu experimentieren. Ganz viele andere Knöpfe wurden aktiviert und werden aufleuchten, wenn ich sie brauche.
Die Ordination zum Alaka’I ist ein Ritual, ein Moment hoch konzentrierter Kraft, short and sweet, so wie Huna eben ist, die meine Verbindung zum Huna-Wissen intensiviert. Zum Abschluß habe ich meinen hawaiianischen Namen erhalten.
“No’eau ka hana a ka ua, akamai a ‘imina o ka no’ono’o” was sinngemäß bedeutet “Weise im Tun und erlesen im Denken”.
Apropos hoch konzentrierte Kraft. Seit dem frühen Morgen hat es wie aus Kübeln geschüttet. Zuerst machte ich Ansätze mit dem Wetter zu reden, doch dann spürte ich dass ich gar keine Veränderung haben will. Statt dessen habe ich mich von dem Glaubenssatz befreit, dass nur Sonnenschein ein gutes Zeichen ist. Ich beschloss jeden Regentropfen als Segen zu sehen und ich wurde millionenfach gesegnet an diesem Tag. Es regnete bis zu meiner Abreise am nächsten Tag. Spannen,d dass mein hawaiianischer Name mit Regen zu tun hat, genau übersetzt heißt der erste Teil nämlich: Weisheit liegt im Tun des heiligen Regens.
Als Alaka’i gebe ich mein Bestes, die Welt zu einem libevolleren Ort zu machen, den Alohaspirit zu leben und Beziehungen harmonischer zu gestalten. Gemäß Huna sind wir mit allem in Beziehung; mit uns, mit Menschen, Tieren, Pflanzen, mit meinem Computer, meiner Waschmaschine, meiner Eingangstür und vielem mehr. Alles was diese Beziehungen ein Stückchen harmonischer gestaltet, ist Heilung.
Der Mauna Kea ist der größte Berg Hawaiis 4205 m hoch und nochmal 6000 m, die unter dem Meeresspiegel liegen. Für die Hawaiianer ist der Berg heilig, es ist der Ort wo alles Leben entstanden ist. Hier wohnt die Schneegöttin Poliahu und die größten Teleskope der Welt.
Schon am Ende der Teerstraße auf 2.800 m, ergreift mich die Besonderheit dieses Ortes. Vulkankegel, soweit das Auge reicht. Der Kontrast von roter Erde, Königskerzen und anderen gelben Blumen, Wolkenkarawanen die nach Westen ziehen, gepaart mit der Schroffheit der Steine. Eine 360 Grad Rundumsicht an einem mystischen Ort.
Hier rufe ich meinen hawaiischen Namen in die Welt hinaus! Ka ua Akamai!
Ein Ort der Schöpferkräfte.
Captain Cook landete hier 1778 in der heiligen Bucht Kealakekua und platzte mitten in ein Fest zu Ehren des Gottes Lono. Vielleicht wurde er deshalb zu Anfang für einen Gott gehalten. Dort wo heute das Denkmal für seine Landung steht ist immer noch das schönste Korallenriff Hawaiis. Ein himmlischer Garten unter Wasser der zum Schauen und Staunen einlädt. Selbst heute hat die Bucht nichts von ihrer Magie verloren und wer früh am morgen da ist, kann immer wieder Delfine beobachten.
Ein guter Ort um Mahalo Hawaiizu sagen. Duftende Blüten habe ich dem Meer übergeben und zugeschaut wie die Wellen sie verteilt haben.
Adi verkauft frische Kokosnüsse. Wie der erste Eindruck täuschen kann. Wir kommen ins Gespräch. Er studiert Kardiologie und ist ein so begabter Footballspieler, dass er sich die Universität aussuchen konnte. “Hawaii, ich konnte nie erklären warum, doch seit ich hier studiere, weiß ich die Insel hat mich gerufen.” Seine Lebensgeschichte ist spannend. Geboren in Äthiopien, mußten er und seine Geschwister, als er 6 Jahre alt war, das Land verlassen, weil seine Mutter im Freiheitskampf getötet wurde. Sie ziehen nach Jamaika und leben bei der Großmutter. Dann will der Vater den Kindern eine bessere Schulbildung ermöglichen und geht mit ihnen in die USA. Die Ferien verbringt er bei der Großmutter, die einen starken Einfluss auf ihn hat. Sie hat ihm den Namen Adi gegeben, der den rechten Weg geht. Er soll in der Familie ein Zeichen setzen und sich seines Namens als würdig erweisen. Die Großmutter, nun 95 Jahre alt, arbeitet immer noch als Heilerin und unterrichtet ihn. Nach Ende seines Studiums will er nach Äthiopien gehen und dort beides ausüben; Schulmedizin und Heilkunde. Gerade hat er Semesterferien und sein Talent entdeckt auf Kokospalmen zu klettern und verdient sich damit ein kleines Zubrot. Schlafen tut er in den Ferien am Strand und früh morgens schwimmt er mit den Delfinen.
Ein Ort der wundersamen Kräfte
Sorge gut für dich, mit deiner ganzen Liebe!
Danke dass sie mich auf meiner Reise begleitet haben zu diesen wundervollen Kraftorten und Menschen Aloha!
Susanne Weikl
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